Testbereiht TPU Filaflex 82A Recreus Filament Erfahrung

Testbereiht TPU Filaflex 82A Recreus Filament Erfahrung

Testbericht: FilaFlex 82A TPU Filament von Recreus

TPU gilt allgemein als ein „anspruchsvolles“ Filament, das vor allem wegen seiner besonderen Eigenschaften – insbesondere seiner hohen Flexibilität und Elastizität – sowohl Chancen als auch Herausforderungen beim 3D-Druck mit sich bringt. Das Filaflex 82A von Recreus ist dabei ein sehr bekanntes Beispiel für ein solches flexibles Material und wird in der 3D-Druck-Community häufig diskutiert. Auf Plattformen wie Amazon hat dieses Filament bislang allerdings eher durchwachsene Bewertungen erhalten. Mit einem Anteil von rund zehn Prozent negativer Rezensionen scheint es derzeit kein uneingeschränkter Erfolg auf dem Filamentmarkt für 3D-Drucker zu sein. Diese Beobachtung wirft eine interessante Frage auf: Liegt das eher an der Beschaffenheit des Materials selbst, an mangelnder Kompatibilität mit gängigen Druckern oder vielleicht an fehlender Erfahrung vieler Anwender? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Eigenschaften von TPU im Allgemeinen. Thermoplastisches Polyurethan (TPU) ist bekannt für seine enorme Dehnbarkeit und Abriebfestigkeit. Diese Merkmale machen es zu einer hervorragenden Wahl für den Druck flexibler Bauteile wie Handyhüllen, Dichtungen, Schuhsohlen oder Stoßdämpferelemente. Gleichzeitig bringt diese Flexibilität aber auch Schwierigkeiten mit sich: Der Druck erfordert präzise Einstellungen, eine saubere Kalibrierung des Extruders sowie eine konstante Druckgeschwindigkeit. Viele Einsteiger unterschätzen zunächst, wie entscheidend Faktoren wie Filamentführung, Rückzugseinstellungen oder die Druckgeschwindigkeit tatsächlich sind. Schon kleine Abweichungen können dazu führen, dass das Material im Extruder verklemmt, unregelmäßig extrudiert oder dass das Druckbild unsauber wirkt. Das Filaflex 82A wird von Recreus als besonders „soft“ beworben, was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass es eine Shore-Härte von 82A besitzt – also relativ weich und damit sehr elastisch ist. Diese Eigenschaft ermöglicht beeindruckend flexible Ergebnisse, erschwert aber gleichzeitig das Handling im Vergleich zu härteren TPU-Varianten (z. B. TPU 95A oder 98A). Drucker mit einem sogenannten Bowden-Extruder, bei dem das Filament durch ein längeres Röhrchen zur Düse geführt wird, haben häufig größere Schwierigkeiten mit weichem TPU. Direktextruder-Systeme, die das Filament unmittelbar an der Druckdüse fördern, eignen sich hingegen deutlich besser, da sie die Materialzufuhr präziser kontrollieren können. Wer diese technische Unterscheidung nicht beachtet, läuft leicht Gefahr, unbefriedigende Druckergebnisse zu erzielen. Daher stellt sich die Vermutung, dass das eher gemischte Bewertungsergebnis des Filaflex 82A weniger auf die Qualität des Materials selbst als vielmehr auf den Bedienungsaufwand und die technischen Voraussetzungen vieler Drucker zurückzuführen ist. Zahlreiche negative Rezensionen auf Verkaufsplattformen beziehen sich auf Druckprobleme wie Verstopfungen, Haftungsschwierigkeiten oder ungleichmäßige Extrusion – alles Schwierigkeiten, die in der Regel auf suboptimale Druckeinstellungen oder eine unpassende Hardware zurückzuführen sind. Man kann also festhalten: TPU – und insbesondere das Filaflex 82A von Recreus – verlangt vom Nutzer ein gewisses Maß an Erfahrung, Geduld und technisch sauberes Setup. Wer bereit ist, sich intensiver mit den richtigen Parametern wie Temperatur, Vorschubgeschwindigkeit und Betthaftung auseinanderzusetzen, kann mit diesem Material hervorragende Ergebnisse erzielen. Die Lernkurve mag steil sein, doch der Gewinn an Wissen und die Möglichkeit, funktionale sowie ästhetisch anspruchsvolle flexible Teile zu drucken, machen den Aufwand letztlich lohnenswert.

Vorweg: Ich bin kein 3D-Druck „Profi“. An den Wochenenden drucke ich manchmal den ganzen Tag lang ein und dasselbe Objekt, bis alles so passt, wie es aus meiner Sicht nach passen sollte.

Das erste Druckergebnis mit FilaFlex 82A

Kurz & Gut: Das erste Druckobjekt aus FilaFlex 82A wurde ein voller Erfolg. Es war ein elastischer Belag für ein Kugellager. Bisher druckte ich dieses flexible Bauteil mit TPU von JAYO (Shop .. nein Keine Werbung!).

Als ich jetzt erstmals das FilaFlex 82A verwendete, änderte ich lediglich die Drucktemperatur von 220 auf 235 Grad, den Rückzugsweg auf 2 mm und die Rückzugsgeschwindigkeit auf 30 mm/s.