Bezahlbare Möglichkeiten zur Messung und Kontrolle der Luftfeuchtigkeit von 3D-Druck-Filamenten

Gibt es bezahlbare Geräte, Systeme, mit denen ich den Feuchtigkeitsgehalt von Filamenten prüfen, anzeigen kann?

Gibt’s – allerdings mit einem kleinen Haken. Du kannst **kostengünstig die Umgebungsfeuchtigkeit am Filament messen**, aber den **tatsächlichen Wassergehalt im Kunststoff selbst** zu bestimmen, ist im Low-Budget-Bereich kaum möglich.

1. Was realistisch & bezahlbar ist

a) Filament-Dryboxen mit Hygrometer/Display (ca. 35–80 €)
Messen die rel. Luftfeuchte + Temp in der Box und trocknen gleich mit.

  • eSUN eBox Lite / Pro – beheizte Box mit Anzeige für Feuchte/Temp, direktes Abrollen aus der Box. Bezahlbar, sehr verbreitet. Esun 3D+2Amazon+2
  • SUNLU FilaDryer S2/S1+ – aktiver Trockner, großes Display (Temp, Zeit, teils Feuchteanzeige), um 40–60 €. SUNLU+2Amazon+2
  • Polymaker PolyBox – passive Drybox mit Trockenmittel + integriertem Thermo-Hygrometer. Amazon+1
  • Creality Space Pi / ähnliche – aktive Trockner mit Anzeige, eher im mittleren Preisbereich. BambuLab Forum

Die zeigen dir zwar nicht „0,15 % Wasser“, aber du siehst: Lagert mein Filament gerade sicher trocken (<15–20 % rF)? Für den Druckalltag ist das genau das, was du brauchst.

b) DIY: Hygrometer + Box (unter 20 €)

  • Luftdichte Box (Ikea, Obi, egal),
  • 1–2 Beutel Silicagel,
  • 1 kleines digitales Hygrometer (3–10 €). 3D Drucker Filament
    Damit siehst du die rel. Feuchte in deiner Filament-Umgebung. Funktioniert erstaunlich gut für PLA/PETG, für Nylon & Co sollte es möglichst dauerhaft <15 % rF sein.

c) Wie du näher an “echten” Feuchtegehalt kommst (ohne Laborpreis)

Kein fertiges 50‑Euro-Gerät, das dir zuverlässig „0,12 % Feuchtigkeit“ in der Spule anzeigt – aber zwei praxisnahe Methoden:

  1. Wiegen
    • Leere Spulegewicht notieren (oder einmal ein wirklich trocken gebackenes Referenzfilament als Basis).
    • Verdächtige Spule vorher/nach dem Trocknen wiegen.
    • Unterschied im Bereich einiger Zehntel Gramm bei 1 kg-Spulen → merklich Wasser aufgenommen.
      Braucht nur eine Feinwaage (0,01–0,1 g).
  2. Druckbild-Indikatoren
    • Knacken/Zischen,
    • starkes Stringing,
    • matte, blasige Oberfläche
      = Filament zu feucht (vor allem Nylon, PETG, TPU).

2. Was es zwar gibt, aber nicht “bezahlbar”

Profis nutzen:

  • Karl-Fischer-Titration,
  • IR-/Halogen-Moisture Analyzer,
  • spezielle Kunststoff-Feuchtemessgeräte.

Die liegen schnell im 3–4-stelligen Bereich und lohnen sich nur für Produktion/Labore.