Filament Proben: Nützlich oder überflüssig?

Filament Proben: Nützlich oder überflüssig?

Warum Filament Proben kaufen

Filamentproben gewinnen zunehmend an Bedeutung, da leistungsstarke 3D-Drucker im Consumer-Bereich immer weiter verbreitet sind. Moderne FDM-Drucker für den Schreibtisch überzeugen durch hohe Druckgeschwindigkeiten und die Kompatibilität mit anspruchsvollen Hochleistungsfilamenten. Doch bleibt die entscheidende Frage: Liefert Ihr 3D-Drucker mit dem gewählten Filament tatsächlich die gewünschten, qualitativ hochwertigen Druckergebnisse?

Leistungsstarke 3D-Drucker erobern den Schreibtisch

Moderne 3D-Drucker überzeugen zunehmend durch deutlich verbesserte Spezifikationen und erweiterte Funktionen. Viele Modelle verfügen inzwischen über beheizte Druckbetten und vollständig geschlossene Bauräume. Ihre robuste Mechanik ermöglicht es ihnen theoretisch, bis zu fünfmal schneller zu drucken als noch vor zwei Jahren. Darüber hinaus können sie hitzebeständige Kunststofffilamente wie Polycarbonat (PC), ASA, Nylon oder HIPS verarbeiten. Dennoch erfüllen nicht alle Geräte die hohen Anforderungen, die für den zuverlässigen Druck dieser anspruchsvollen Materialien notwendig sind.

Ist Dein Drucker bereit für Hochleistungs-Filamente?

Eine maximale Düsentemperatur von 300 °C stellt für viele Hochleistungsfilamente einen geeigneten Richtwert dar. Ebenso entscheidend für ein optimales Druckergebnis ist jedoch die Temperatur des Druckbetts. Ist diese zu niedrig eingestellt, kann es zu Verzug (Warping) kommen – ein Problem, das den gesamten Druckvorgang und somit das Endergebnis beeinträchtigen kann. Selbst wenn die empfohlenen Temperatureinstellungen für Ihr Filament auf dem Papier perfekt erscheinen, spielen zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle für die Qualität des fertigen Bauteils. Möchten Sie herausfinden, ob Ihr neuer 3D-Drucker den Anforderungen von Hochleistungsfilamenten gewachsen ist, empfiehlt es sich, zunächst kleine Filamentproben zu erwerben und Testdrucke durchzuführen. Warum ist das so wichtig? Nur durch solche praktischen Tests lässt sich zuverlässig feststellen, ob Drucker, Filament und Einstellungen optimal zusammenarbeiten.

Zum Testen sind komplette Filamentrollen zu teuer!

Während Standardfilamente wie PLA oder ABS bereits ab etwa 20 Euro pro Kilogramm erhältlich sind, erweisen sich sogenannte Hochleistungsfilamente als deutlich kostspieliger. Filamente des Herstellers Raise3D können dabei bis zu das Zehnfache kosten. Obwohl ein Preis von 89 Euro für eine Testrolle zunächst hoch erscheinen mag, stellt sich eine solche Investition häufig als wenig lohnend heraus. Neben der Druckqualität eines Filaments spielt insbesondere die Praxistauglichkeit des gedruckten Objekts eine entscheidende Rolle. Nicht selten zeigt sich im Nachhinein, dass etwa Nylon nicht das geeignete Material für das geplante 3D-Druck-Projekt ist. Eine kostengünstige und zugleich effiziente Möglichkeit, teure technische Filamente zu testen, besteht daher darin, zunächst Filamentproben zu bestellen.

Filament Proben – günstige Hochleistungs-Filamente für Test-Ausdrucke!

Oft sollen neben einem Temptower nur einige wenige Objekte zu Testzwecken gedruckt werden. Die benötigte Filamentlänge beläuft sich auf 10 bis 30 Meter. Danach kann entschieden werden, ob sich der Kauf einer kompletten Filamentrolle lohnt.

Wo kann ich Filament Proben bestellen, kaufen?

Leider gibt es im Jahr 2024 nur eine geringe Anzahl kleiner Anbieter, die Filamentproben anbieten. Diese konzentrieren sich hauptsächlich auf Standardfilamente wie PLA oder ABS, oft lediglich mit färbenden Zusätzen oder Pigmenten. Hochwertige Hochleistungsfilamente sind bedauerlicherweise (noch) nicht in den Katalogen der Online-Shops erhältlich. Eingeschränkte Angebote finden sich jedoch auf Plattformen wie Amazon, eBay und verschiedenen anderen Online-Händlern. Neben „Filament Probe“ sind auch die Begriffe „Filament Sample“ gängige Suchanfragen.

Filamente für den Einsatz in 3D-Pens werden ebenfalls in kleinen „Portionen“ verkauft und können als „Probe Filament“ verwendet werden. Bedauerlicherweise beschränkt sich das Material auf farbiges PLA.

Der Aufwand, maßgeschneiderte Filamentproben gemäß den Kundenwünschen zu erstellen, ist für viele Händler erheblich. Die Filamentprobe muss gegebenenfalls zunächst getrocknet, sorgfältig aufgerollt und vakuumiert werden. Zudem ist eine präzise Beschriftung mit verschiedenen Informationen unerlässlich, und ein Trockenmittel (z. B. Silicagel) sollte ebenfalls sorgfältig verpackt werden. Das Zusammenstellen von Filament-Testbundles erfordert handwerkliches Geschick, und aktuell sind auf dem Markt kostengünstige Geräte zum automatischen Aufwickeln von Filamentproben nicht erhältlich.