Preiswerte Filament-Trockner für hygroskopisches Druckmaterial
Feuchtes Filament zuverlässig und günstig trocknen
Wie feucht darf Filament sein?
Wie stark ein 3D-Druck-Filament auf Feuchtigkeit reagiert und bis zu welcher Luftfeuchte es noch gute Druckergebnisse liefert, hängt maßgeblich vom jeweiligen Material ab. Besonders hygroskopisch ist beispielsweise Nylon (PA), das sehr schnell Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Deutlich widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeit ist hingegen ABS-Filament. Für zuverlässige und qualitativ hochwertige Druckergebnisse empfiehlt es sich, die Luftfeuchtigkeit im Bereich von etwa 10 bis 15 % zu halten.
Maximale Feuchtigkeit in PLA Filament : Normales PLA verträgt 20-40% Luftfeuchtigkeit.
Maximale Feuchtigkeit in Nylon (PA)PLA Filament: Halten Sie die Luftfeuchte bei Nylon/PA-Filament bei 10 bis max. 15 Prozent.
Filament im Bachofen trocknen
Zuverlässiger 3D-Druck setzt trockenes Filament voraus. Leider sind jedoch die meisten Filamentarten mehr oder weniger hygroskopisch. Besonders Nylon nimmt bereits nach wenigen Stunden in normaler Raumluft beträchtliche Mengen an Feuchtigkeit auf. Beim Drucken kann sich diese dann als Wasserdampf an der Druckdüse bemerkbar machen. Viele Anwender trocknen ihr Filament im Backofen. Allerdings lässt sich dort die erforderliche Trocknungstemperatur in der Regel nicht präzise genug einstellen, und auch der Energieverbrauch ist beträchtlich.
Filament im Dörrautomat trocknen
Dörrautomaten können eine einmal eingestellte Temperatur in der Regel sehr konstant halten – vorausgesetzt, das Gerät erlaubt eine freie Temperaturwahl. Günstigere Modelle bieten jedoch oft nur zwei oder drei fest voreingestellte Temperaturstufen. Selbst bei höherwertigen Geräten ab etwa 100 Euro, die eine präzise Temperatureinstellung ermöglichen, reicht die erzeugte Wärme bei bestimmten Materialien wie ABS- oder Nylon-Filament möglicherweise nicht aus. Für diese Kunststoffe wird eine Temperatur von etwa 80 °C benötigt.
- 40 – 45 °C für PLA
- 80 °C für ABS
- 80 °C für PA/Nylon
Ein weiterer Nachteil eines herkömmlichen Dörrautomaten zur Filalementtrocknung ist die beschränkte Baugröße oder Bauweise. Sie wurden nicht entwickelt, um wuchtige Filamentrollen aufzunehmen.
Dehydrator: Filament im speziellen Filament-Trockner trocknen
Mehr oder weniger zuverlässig entfernen speziell entwickelte Filamenttrockner Feuchtigkeit und Nässe aus falsch gelagerten Filamentrollen. Diese Geräte sind so konzipiert, dass sie möglichst platzsparend eine oder mehrere Rollen aufnehmen können, um diese schonend zu trocknen und zu entfeuchten. Filamenttrockner zeichnen sich durch ihre einfache Bedienung aus: Filament einlegen, Zeit und Temperatur wählen – und anschließend nur abwarten. Hochwertige Modelle verfügen zudem über mehrere strategisch angeordnete Heizplatten, die für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sorgen und so optimale Trocknungsergebnisse gewährleisten.
Filament-Trockner mit Sorptionseinheit
Hochwertige Filament-Trockner sind zusätzlich mit einer sogenannten Sorptionseinheit ausgestattet. Diese Baugruppe entzieht der Luft im Inneren des Trockners effektiv die Feuchtigkeit, wodurch eine besonders trockene Umgebung entsteht. Geräte mit Sorptionseinheit ermöglichen dadurch ein schnelles und effizientes Trocknen der Filamente.
Aus dem Filament-Trockner heraus drucken!
Nylon-Filament ist stark hygroskopisch und nimmt bereits innerhalb weniger Stunden, sogar während des Druckvorgangs, Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Daher empfiehlt sich der Einsatz eines Filamenttrockners, der über spezielle Öffnungen zum Herausführen des Filaments verfügt.
Filamenttrockner mit Ventilator und Belüftung kaufen!
Im Preisbereich zwischen 50 und 80 Euro finden sich zahlreiche Filamenttrockner, die optisch ansprechend gestaltet sind und auf jedem Schreibtisch eine gute Figur machen. Leider fehlt vielen dieser Modelle jedoch eine ausreichende Belüftung. Dadurch wird zwar durch die eingebaute Heizung die Feuchtigkeit effektiv aus dem Filament gezogen, sie kann jedoch nicht entweichen und verbleibt im Inneren der Box – ein äußerst kontraproduktiver Effekt. Einige Anwender öffnen die Box gelegentlich, um den entstandenen Dampf abzulassen. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die oft ungleichmäßige Wärmeverteilung bei günstigeren Geräten. Mehrere Hersteller versuchen diesem Problem durch den Einsatz zusätzlicher Heizelemente entgegenzuwirken. Am effizientesten arbeiten jedoch Filament-Trockenboxen, die mit einem integrierten Lüfter ausgestattet sind und so für eine gleichmäßige Luftzirkulation sorgen.
Die warme Luft im Gehäuse muss zirkulieren und der Wasserdampf nach außen abgeführt werden.
Diese Kriterien erfüllen bedauerlicherweise weder die preiswerten Filamenttrockner der Firma SUNLU (70 Euro), noch die etwas teueren Filament-Trockner von PrintDry (200 Euro).
Tipps bezüglich Probleme mit feuchten Filamenten
Je stärker ein Filament der Feuchtigkeit ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko, dass es bricht. Zwar schwächt Wasser das Material an sich bereits, doch das eigentliche Problem entsteht, wenn das Filament beim Erhitzen im Hotend des 3D-Druckers Feuchtigkeit enthält. Untersuchungen zeigen, dass der Druck mit feuchtem Filament die Materialfestigkeit um bis zu 33 % reduzieren kann. Lagern Sie Ihr Filament daher nicht länger als zwölf Monate. Mit der Zeit nimmt die Qualität des Materials zwangsläufig ab – unabhängig davon, wie sorgfältig Sie versuchen, es vor Feuchtigkeit zu schützen.